Susanne Breit-Keßler, 1954 in Heidenheim an der Brenz geboren, ist im oberbayerischen Oberaudorf aufgewachsen. Das Leben auf dem Dorf kennt sie von klein auf. Dem ländlichen Raum ist sie immer verbunden geblieben. Nach dem Abitur am Karolinen-Gymnasium in Rosenheim studierte sie zunächst Germanistik und Alte Geschichte, dann Evangelische Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Nach dem Vikariat an der Münchner St. Matthäuskirche wurde sie 1984 in der Auferstehungskirche in Icking zur Pfarrerin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern ordiniert. Von 1984 bis 1986 war sie als Religionslehrerin am Gymnasium in Tutzing tätig.
1986/87 absolvierte Breit-Keßler eine journalistische Ausbildung bei der Süddeutschen Zeitung und beim Bayerischen Rundfunk. Anschließend arbeitete sie als Journalistin und Publizistin für die Süddeutsche Zeitung, das Deutsche Allgemeine Sonntagsblatt, den Rheinischen Merkur und weitere Printmedien sowie als Nachrichtenkorrespondentin für den Bayerischen Rundfunk. Seit 1988 ist sie Rundfunkpredigerin und Autorin für den Bayerischen Rundfunk sowie für Deutsche Welle und Deutschlandradio. Von 1995 bis 1998 war sie zudem Sprecherin beim „Wort zum Sonntag“, das jeden Samstagabend in der ARD ausgestrahlt wird. Sie hat seit 2000 als Theologische Beraterin die Chefredaktion des evangelischen Magazins „Chrismon“ betreut und hat dort monatlich eine eigene Kolumne.
Auf Bitte des damaligen Landesbischof Dr. Hermann von Loewenich wechselte Breit-Keßler 1994 ins Landeskirchenamt und übernahm dort die Verantwortung für die Publikationen der Kirchenleitung, ab 1997 auch die Chefredaktion der Monatszeitschrift „Nachrichten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern“. Daneben war sie als Ausbilderin und Prüferin des theologischen Nachwuchses in Gottesdienst- und Predigtlehre sowie Publizistik tätig.
Während der Herbsttagung der Landessynode Ende November 2000 wurde Breit-Keßler zur Oberkirchenrätin und Regionalbischöfin für München und Oberbayern ernannt. Zum 15. März 2001 trat sie dieses Amt an. Sie stand an der Spitze des Kirchenkreises, der 12 Dekanats- und Prodekanatsbezirke mit 150 Kirchengemeinden und etwa 525.000 evangelischen Christen umfasst. Seit 1. Dezember 2003 war Frau Breit-Keßler auch Ständige Vertreterin des Landesbischofs der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Am 7. Januar 2010 wurde Susanne Breit-Keßler für weitere zehn Jahre als Regionalbischöfin berufen. Seit dem 1. Dezember 2019 ist sie im Ruhestand.
Breit-Keßler war stellvertretende Vorsitzende der Kammer für Öffentliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Dazu gehörte sie der Ad-hoc-Kommission „Ehe und Familie“ der EKD an. Ein besonderes Herzensanliegen ist ihr die Evangelische Stiftung Hospiz, deren Schirmfrau sie ist. Zugleich war sie stellvertretende Vorsitzende der Evangelischen Guntrum-Stiftung, die die Arbeit der Kirchengemeinden im Oberbayerischen fördert und der auch ein Weinberg gehört. Breit-Keßler ist Mitglied der Bioethik-Kommission der Bayerischen Staatsregierung und seit 2011 Mitglied im Präsidium der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege. Sie zeichnet verantwortlich für zahlreiche Buchveröffentlichungen, so etwa drei Ethik-Schulbücher für den gymnasialen Unterricht, mehrere Bücher mit Andachts- und Predigttexten, verschiedene Meditationsbücher und die Publikation „Die Kunst zu leiten“ über kirchliche Personalführung.
1989 erhielt sie den Wilhelm-Sebastian-Schmerl-Preis für ihr journalistisches Wirken; 2005 in Anerkennung ihres sozialen und diakonischen Engagements das Bundesverdienstkreuz, 2007 den Bayerischen Verdienstorden, 2009 die Bayerische Verfassungsmedaille in Silber für ihre Verdienste als „Brückenbauerin zwischen Kirche und Gesellschaft“, 2014 die Medaille „München leuchtet – Den Freundinnen und Freunden Münchens“ in Gold und 2017 die Bayerische Europamedaille. Als Initiatorin und Schirmfrau der Evangelischen Stiftung Hopiz erhielt sie 2015 die Bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste.
Susanne Breit-Keßler, die leidenschaftlich gerne kocht und liest, ist seit 1998 mit Kirchenrat Dieter Breit verheiratet, ebenfalls Pfarrer der bayerischen Landeskirche.